Treffen der G7
Große Herausforderungen bergen für mich immer einen ganz besonderen Reiz – der G7-Gipfel im Juni 2015 und auch der zweite G7-Gipfel bei uns im Juni 2022 auf Schloss Elmau, waren beide definitiv sehr große Herausforderungen.
Für mich als Bürgermeister, Kreis- und Bezirksrat waren beide internationale politische Großereignisse eine große Chance – für unsere Gemeinde, aber auch für mich als Thomas Schwarzenberger persönlich. Die vielen Gespräche mit Vertretern unterschiedlichster Bundes-, und Landesbehörden und Organisationen waren für mich immer eine Bereicherung.
Die G7-Zeit war eine sehr ereignisreiche Zeit, die zwar die viel Arbeit bedeutete, aber auch einen großen Erfahrungsschatz mit sich brachte. Zudem konnten einige Maßnahmen in rekordverdächtiger Zeit realisiert und mit besonderem Nachdruck angestoßen werden sowie Investitionen in einer Größenordnung getätigt werden, die wir ohne G7-Gipfel sicher noch länger hintanstellen hätten müssen.
Chancen nutzen – Herausforderungen annehmen
Der Termindruck und die Brisanz des Gipfels 2015 ermöglichte die Umsetzung von vielen Projekten die in der Warteschlaufe steckten. Wir konnten zum Beispiel die Baumaßnahmen rund um den Rathausplatz in Krün in nur wenigen Monaten abschließen. Auch der notwendige Anschluss des Elmauer Hochtales an das Wasser- und Abwassernetz wurde umgesetzt, genauso wie die Sanierung des Klaiser Bahnhofs und der Ausbau von Internet- und Mobilfunk. Das Schöne daran: All das in Hochgeschwindigkeit!
Dass ein zweiter G7-Gipfel bei uns stattfinden wird, habe ich eigentlich für unmöglich gehalten. Aber – weit gefehlt: 2022 war es wieder soweit – ein zweites „Gipfeljahr“ stand vor der Tür! Und rückblickend schien uns der zeitliche Druck aus 2014 / 2015 wie ein Spaziergang! Beim ersten Gipfel hatten wir einen zeitlichen Vorlauf von 1,5 Jahren – 2022 hatten wir für Planung, Vorbereitung und Umsetzung lediglich knappe 6 Monate.
Große Bauprojekte ließen sich in dieser kurzen Zeit natürlich nicht mehr realisieren, aber auch 2022 gab es genügend Themen, die ich mit Elan und Engagement anpacken wollte. Wie bereits 2015 stand der Freistaat Bayern der Gemeinde Krün hier sehr eng und auch sehr großzügig zur Seite, dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bedanken.
So kann sich meiner Meinung nach auch die Bilanz von 2022 durchaus sehen lassen:
Zwei neue Fahrzeuge und einen Stromerzeuger für unsere Feuerwehr, eine sehr umfangreiche notwendige Brandschutzmaßnahme in unserem Kurhaus sowie Investitionen und Unterhaltsmaßnahmen bei unserer Wasser- und Abwasserversorgung.
Zweimal G7-Gipfel in unserer Gemeinde
Mein Anliegen war bei beiden Gipfeln, die Gemeinde Krün der Welt bestmöglich zu präsentieren und – so ganz nebenbei – auch das Maximale für unsere Gemeinde herauszuholen, damit unsere Heimat so liebens- und lebenswert bleibt wie sie ist. Aber mit einigen zentralen Verbesserungen, die sowohl 2014/2015, aber auch 2022 schon längst hätten umgesetzt werden sollen.
Ein „Nebenprodukt“ der beiden Gipfeljahre war natürlich der enorme Werbeeffekt für den Tourismusstandort „Alpenwelt Karwendel“. Die wunderbaren Bilder, die während der beiden Treffen der G7 Staats-, und Regierungschefs Journalisten aus aller Welt rund um den Globus schickten, waren und sind von unschätzbarem Wert.
Es war schon 2015 sehr wichtig, positive Signale zu setzen und der ganzen Welt deutlich zu machen, was Bayern kann, 2022 – nach Beginn des unsäglichen Ukraine Konfliktes – waren daneben vor allen Dingen die Zeichen des Zusammenhalts der G7 gegen den Aggressor Russland noch wichtiger und nicht hoch genug einzuschätzen.
Es ist uns zweimal sehr gut gelungen, die Welt mit Krün zu verknüpfen. Auf persönlicher Ebene geschah dies vor allem durch unsere Gastgeberinnen und Gastgeber die sich um Delegationen, Journalisten und Polizisten kümmerten und ihnen während dieser Zeit nicht nur ein Dach über dem Kopf boten, sondern für ihre Gäste eine entspannte Atmosphäre schufen, die diese angesichts der Herausforderungen, denen alle ausgesetzt waren, auch dringend benötigten.
Diese Herzlichkeit haben wir uns natürlich bewahrt und so waren wir auch 2022 gute Gastgeber, die sich mit derselben Souveränität und Professionalität um unsere Gäste kümmerten. Und wir würden dies mit Sicherheit auch bei einem dritten G7-Gipfel sein, auch wenn ich ehrlich gesagt hoffe, dass uns dies erspart bleibt!